Was bedeutet Gleichstellung?
Menschen mit psychischen Erkrankungen sollen in gleichem Ausmaß wie Menschen mit physischen, d. h. körperlichen Erkrankungen an den Errungenschaften der Gesellschaft bzw. des Sozialstaates teilhaben können. Die Bedürfnisse von Menschen mit psychischen Erkrankungen lassen sich aber nicht ähnlich präzise definieren wie bei körperlich oder geistig behinderten Menschen, wie z. B. in Form der Bordsteinkantenhöhe für Rollstuhlfahrer oder der Griffhöhe für gehbehinderte Menschen in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Und trotzdem sind die nicht auf den ersten Blick erkennbaren Barrieren im öffentlichen Leben für psychisch kranke oder behinderte Menschen nicht weniger beeinträchtigend und mindern die Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft. Die Gleichstellung von Menschen mit physischen und psychischen Behinderung muss daher in den einzelnen Gesetzen (Antidiskriminierungsgesetze, Gleichbehandlungsgesetze, Sozialgesetze, Reha-Gesetze,etc.) und allen Lebensbereichen Eingang finden. Darüberhinaus müssen Strategien zur Beseitigung von Stigma und Diskriminierung entwickelt sowie verstärkte Integration gefördert werden, damit das Bewusstsein in der Öffentlichkeit erhöht und die Handlungsfähigkeit gefährdeter Personen gestärkt wird.